Alle 120 Startplätze im CSI sind ausgebucht – namhafte Weltklassereiter reiten um fast 160.000 Euro
Die zwölfte Auflage des internationalen Hallenspringturniers BadenClassics bei der Messe Offenburg ist so gut besetzt wie kaum zuvor. Namhafte Springreiter aus der Weltspitze ließen sich in die Starterliste eintragen. Die BadenClassics sind mittlerweile ein echter Klassiker im internationalen Springsportgeschehen. Bei der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag gab die Turnierleitung einen Ausblick auf die kommenden Turniertage, insbesondere auf das hochkarätige Starterfeld, das vom 31.1. bis 3.2. in Offenburg zu sehen sein wird. Da die zwölften BadenClassics dieses Mal nicht mit dem Weltcup-Turnier in Bordeaux kollidieren, freut man sich über ein ausgesprochen namhaftes Starterfeld, das sehenswerten Springsport verspricht.
Wenn von namhaften Springreitern die Rede ist, fällt garantiert der Name Marcus Ehning! Und das aus gutem Grund. Schon seit über 25 Jahren reitet der Ausnahmeathlet konstant in der Weltspitze mit. Viele Medaillen bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften sowie drei Weltcup-Finalsiege und unzählige Große Preise gehen auf das Konto des 44-Jährigen aus Borken. Letztes Jahr gewann er bei den Weltreiterspielen in Tryon Mannschafts-Bronze mit dem deutschen Team im Sattel des 16-jährigen Wallachs Prêt à Tout. Mit ihm siegte er 2018 auch im Großen Preis von Aachen, wo er 2006 schon einmal mit seiner Erfolgsstute Noltes Küchengirl zu einem grandiosen Sieg ritt. Kein Wunder also, dass Ehning auf Rang Drei derzeit wieder ganz oben im Weltranking der Springreiter steht. Aber nicht nur seine sagenhafte Erfolgsbilanz macht ihn zu einem echten Ausnahmereiter: Er gilt auch als größter Stilist unter Deutschlands Springreitern, denn selbst die schwersten Parcours meistert er mit Leichtigkeit und Eleganz. Mit Afina und Priam du Roset hat Ehning zwei Jungpferde für Offenburg gemeldet. Für die 3*-Touren setzt er auf Calanda, Cristy oder Qooper Z.
Dass Christian Kukuk vom Stall Beerbaum gestern kurzfristig absagen musste, kommt dem amtierenden Deutschen Meister Mario Stevens zugute. Der frühere BadenClassics-Champion und Mitglied im Perspektivkader Springen konnte auf den frei werdenden Startplatz nachrücken und wird versuchen, an seinen Offenburg-Erfolg von 2012 anzuknüpfen. Felix Haßmann, derzeit Dritter in der deutschen Rangliste der Springreiter und auf Platz 65 im Longines Weltranking, gehört in Offenburg quasi zu den Stammgästen. Auch er wird nichts anbrennen lassen, denn nach zwei Siegen und einigen weiteren vorderen Platzierungen beim Weltcup-Turnier in Leipzig am vergangenen Wochenende scheinen er und seine Pferde in Topform zu sein.
Dass Bordeaux erst eine Woche nach den BadenClassics stattfindet, begrüßen auch die französischen Weltklassereiter. Der Lothringer Simon Delestre gehört seit einigen Jahren zu Frankreichs Spitze. Der Olympiateilnehmer von 2012, Silbermedaillist der Weltreiterspiele von Caen 2014 und EM-Bronzemedaillengewinner 2015 führte vor zwei Jahren sogar eine Zeitlang das Weltranking der Springreiter an. Seine Landsmännin Pénélope Leprévost aus dem nordfranzösischen Lécaude bei Caen wird dieses Jahr zum ersten Mal in Offenburg satteln. 2010 und 2014 feierte sie mit der französischen Mannschaft zwei Silbermedaillen bei Weltreiterspielen. 2015 war die 38-jährige Schülerin des Weltklassereiters Michel Robert Zweite im Weltcupfinale in Las Vegas. 2016 gehörte sie zum siegreichen französischen Olympiateam in Rio de Janeiro, ebenso in 2012, wo sie sowohl in der Einzelwertung als auch mit der Mannschaft Rang 12 belegte.
In Offenburg kein unbekanntes Gesicht ist der 45-jährige Jeroen Dubbeldam aus den Niederlanden. Nach Hans-Günter Winkler ist er der zweite Springreiter überhaupt, der sowohl Einzel-Gold bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften gewinnen konnte.Bei den BadenClassics können die rund 10.000 erwarteten Besucher die Spitzenreiter nicht nur im Parcours sehen. Denn für die Fans wird es am Wochenende offizielle Autogrammstunden mit den Stars an den Ausstellungsständen in der Abreitehalle geben.
Akrobatik auf dem Pferderücken der Weltklasse beim FEI Vaulting World Cup der Voltigierer
Nicht minder attraktiv gestaltet sich das Teilnehmerfeld bei der vierten und letzten Weltcup-Station der Einzel- und Doppelvoltigierer, für die Offenburg zum zweiten Mal wieder eine Plattform bietet. Athleten aus sechs Nationen gehen an den Start. In der Konkurrenz der Damen geht die Titelverteidigerin von 2018 und frisch gekürte Weltmeisterin Kristina Boe aus Hamburg in den Zirkel. Sie dürfte sich einen spannenden Zweikampf mit der Vize-Weltmeisterin Janika Derks aus Neuss liefern. Bei ihrem Sieg am vergangenen Wochenende in Leipzig zog Derks an der Favoritin mit zwei überragenden Runden vorbei, während für Boe nur Rang Drei drin war.
Mit Jannik Heiland läuft der amtierende Vize-Weltmeister der Herren und Dritter des Weltcup-Finales 2018 in den Zirkel ein. Der Italiener Lorenzo Lupacchini tritt als weiterer Weltmeister von Tryon 2018 auf. Mit seiner Partnerin Silvia Stopazzini erturnte er im Pas-de-Deux WM-Gold. In Offenburg wird er als aktuell Neunter der Weltrangliste nur in der Konkurrenz der Einzel-Herren an den Start gehen, da der Pas-de-Deux Start durch den verletzungsbedingten Ausfall seiner Partnerin abgesagt werden musste. Abgerundet werden die Wettkämpfe im Voltigieren durch eine Masterclass Team-Trophy, die direkt im Anschluss an den Weltcup ausgetragen wird. Drei Teams werden am Start erwartet. Bei dem umfassenden sportlichen Programm lohnt sich der Turnierbesuch nicht nur für die ausgesprochenen Voltigierfans, sondern auch für Familien und Kinder, die einfach nur die bunte, artistische Show genießen wollen. Deshalb gibt es exklusiv am Freitag an der Tageskasse vergünstigte Familientickets.
Alle Infos zu Programm, Teilnehmern und Eintrittspreisen unter www.baden-classics.de.
Quelle: Kathrin Massé
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