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Tokio 2021: Deutsche Springreiter im Team-Finale 

Tokio 2021: Deutsche Springreiter im Team-Finale 

André Thieme, Maurice Tebbel und Daniel Deußer ohne Springfehler 

Tokio/JPN (fn-press). Im Baji Koen Equestrian Park in Tokio stand die Qualifikation für das Finale der Mannschaften auf dem Programm. 19 Nationen stellten ein Team, die zehn besten Mannschaften haben sich für das Finale am Samstag qualifiziert. Alle drei deutschen Reiter André Thieme (Plau am See) mit DSP Chakaria, Maurice Tebbel (Emsbüren) Don Diarado und Daniel Deußer (Rijmenam/BEL) mit Killer Queen blieben ohne Springfehler, lediglich je ein Zeitstrafpunkt bei Thieme und Deußer und zwei bei Tebbel ergaben am Ende vier Fehler in der Gesamtwertung. Damit belegte das deutsche Team gemeinsam mit Belgien Rang zwei, hinter Schweden, das komplett ohne Fehler blieb.

Für das Finale qualifiziert sind: Schweden (0 Fehler), Deutschland (4), Belgien (4), Schweiz (10), USA (13), Frankreich (15), Großbritannien (20), Brasilien (25), Niederlande (26) und Argentinien (27). Die Strafpunkte zählen allerdings nicht fürs Finale, alle Teams fangen wieder bei null an. Die Qualifikation war ein Springen nach Fehlern und Zeit ohne Stechen. Jedes Team ist in Tokio nur mit drei Reitern am Start, es gibt erstmalig – wie auch schon zuvor in der Dressur und in der Vielseitigkeit – kein Streichergebnis. Einige Nationen machten allerdings von der Möglichkeit Gebrauch, einen Reiter auszuwechseln – so auch das deutsche Team. Wie im Vorfeld bereits angekündigt, hatte Maurice Tebbel mit seinem Hengst Don Diarado seinen ersten Einsatz. Er ging für Christian Kukuk mit Mumbai an Start, der in der Einzelwertung sein Olympiadebüt hatte. Mit Tebbel im deutschen Team starteten außerdem André Thieme mit DSP Chakaria und Daniel Deußer mit Killer Queen. Insgesamt bewarben sich 19 Nationen um einen Platz im Finale. Dieses beginnt am Samstag um 12 Uhr (deutsche Zeit).

Als erster Reiter für Deutschland ritt André Thieme mit seiner elfjährigen Fuchsstute, einem Deutsche Sportpferd v. Chap – Askari, in den Parcours und blieb ohne Fehler, lediglich ein Zeitstrafpunkt kam hinzu. André Thieme nach seinem Ritt: „Heute hatte ich von Beginn an ein super Gefühl, ich bin in den Parcours gegangen und war mir sicher, dass das gut wird. Ich hatte gedacht, dass sich Chakaria am dritten Tag etwas besser an das Licht und die Umgebung gewöhnt hätte, aber sie sprang übervorsichtiger denn je und ich musste wirklich kämpfen – erst recht nach dem groben Fehler, den ich in der Einzel-Qualifikation hatte. Das Ergebnis ist top. Der Druck war groß als erster Starter. Otto hatte mich gefragt, ob ich mir das zutraue, und ich habe sofort ja gesagt, weil ich wusste, dass ich dem Druck standhalte.“

Ebenfalls ohne Springfehler, jedoch mit zwei Zeitstrafpunkten kamen Maurice Tebbel und sein zwölfjähriger Rheinländer-Hengst Don Diarado (v. Diarado – Lord Lancer) ins Ziel. Damit lag das deutsche Team nach zwei Reitern auf Rang vier. Maurice Tebbel nach seinem Ritt: „Don Diarado fühlte sich super an – die Hindernisse sind sehr bunt, für ihn war es das erste Mal in diesem Stadion, bei dem besonderen Licht, aber er war kaum beeindruckt. Die Mauer, die dreifache Kombination, das hat er einfach super gemacht. Einmal hatten wir etwas Glück, da hat es am blauen Oxer ein bisschen geklappert. Da war ich vielleicht etwas zu nah dran und er hat sich super gerettet und alles möglich gemacht. Danach habe ich einen Galoppsprung mehr eingebaut, um die Aufmerksamkeit wieder ein bisschen zu erhöhen und habe damit Zeitfehler in Kauf genommen. Aber ich hoffe, dass die Zeit heute etwas nebensächlich ist und dass wir morgen im Finale etwas schneller reiten können. Unser größtes Ziel heute war, dass wir morgen am Finale teilnehmen können. Das war auch ganz klar die Parole vom Bundestrainer.“

Als vorletzter Reiter der insgesamt 57 Starter war der Weltranglisten-Erste Daniel Deußer mit seiner Stute Killer Queen im Parcours. Sie zeigten eine souveräne Runde und fügten dem deutschen Konto nur noch einen weiteren Zeitstrafpunkt hinzu. Damit beendete Deutschland die Qualifikation punktgleich mit Belgien auf Rang zwei hinter Schweden. Daniel Deußer nach seinem Ritt: „Ich war sehr, sehr zufrieden. Killer Queen ist sehr gut gesprungen und in sehr guter Verfassung. Für mich war heute nicht mehr so viel Druck da, in der erlaubten Zeit zu bleiben, deshalb konnte ich sogar einen Galoppsprung mehr reiten, als ich bei der Parcours-Besichtigung geplant hatte. Wir haben ein etwas unerfahreneres Team, aber wenn wir morgen nochmal so weiter reiten, haben wir noch eine Chance, um die Medaille mitzureiten.“

Auch der Bundestrainer Otto Becker zieht ein positives Fazit nach der Qualifikation: „Ich bin sehr zufrieden. Wir sind froh, dass wir im Finale dabei sind und drei souveräne Runden gesehen haben. Das tut uns gut fürs Selbstvertrauen. Die Jungs haben im Vorfeld gezeigt, dass sie es können und es hier nochmal bestätigt. Jetzt schauen wir auf den morgigen Tag. Das wird sicher nochmal schwerer morgen, aber es haben alle einen guten Eindruck hinterlassen und das macht uns erstmal sehr froh.“

Quelle: FN-Press / evb/lau
Foto: © CMS-MEDIEN

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