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Christian Rhomberg gewinnt den Großen Preis von Hagau

Christian Rhomberg gewinnt den Großen Preis von Hagau

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Reitertage Ingolstadt – Hagau 2014

Die Reitertage Hagau erfreuen sich beim Publikum und bei den Aktiven ungebrochener Beliebtheit. Nach vier Tagen ging das Turnier am Sonntag mit dem Sieg des Österreichers Christian Rhomberg auf der elfjährigen Cornet Obolensky-Tochter Cornetta im Großen Preis der Audi AG zu Ende. Der 23jährige Vorarlberger, wie seine Schwester Katharina gecoacht von der ehemaligen Deutschen Meisterin Susanne Behring, ritt im Stechen auf Sicherheit, da keiner der vor ihm startenden Konkurrenten fehlerfrei geblieben war. Am Ende galoppierte Rhomberg zwar 13 Sekunden langsamer als die Konkurrenz, dafür aber fehlerfrei ins Ziel der mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Hauptprüfung. Der Unternehmer Mario Walter aus Ellwangen wurde mit dem gekörten, elfjährigen Lancer II-Sohn Lancerto Zweiter vor der Fürtherin Jörne Sprehe mit Stakki‘s Jumper. Der erst achtjährige Stakkato-Sohn verbuchte seine erste Platzierung über die Höhe von 1,50 Meter.

Nur vier der 39 Starterpaare kamen ohne Fehler aus dem Grundparcours, unter ihnen auch Daniel Böttcher und L B Sir Singular. Doch der jüngste Teilnehmer hatte in der Endrunde großes Pech. Nachdem der 17jährige mit seinem Top-Pferd den ersten Sprung fehlerfrei überwunden hatte, kam ein Richter versehentlich an die Glocke. Durch das Läuten irritiert, verlor das Duo seinen Rhythmus und verfehlte beim nächsten Hindernis den passenden Absprung. Die Konsequenz waren vier Strafpunkte für den unausweichlichen Stopp. Doch der Bundeskaderreiter blieb ruhig, lobte seinen 15jährigen Wallach und ritt erneut an. Für seinen stilistisch schönen Ritt ohne einen weiteren Abwurf und vor allem für den fairen Umgang mit seinem Pferd erhielt Böttcher Applaus von den Zuschauern und Lob von anderen Reitern.

Zwei S-Siege für Mario Walter

Erfolgreichster Springreiter des viertägigen Turniers war Mario Walter. Im S*-Springen am Freitag, in dem 87 Teilnehmer starteten, siegte er im Sattel von Lancerto. Das S**-Springen am Samstag mit 66 Startern gewann er mit der achtjährigen Cordobes-Tochter Come on Vivienne. Der Baden-Württemberger hatte sich entschieden, in diesem Jahr nicht zum Landeschampionat nach Tübingen, sondern nach Hagau zu fahren. „Das war die richtige Entscheidung. Hagau ist ein super Turnier mit sehr guten Bedingungen. Ich komme gerne wieder“, sagte Walter. Begeistert war auch Andreas Knippling. „Die Ausschreibung war genau richtig, um meine neuen Pferde besser kennen zu lernen. Ich habe sie erst seit März. Die Böden hier sind top, die Parcours waren gut. Hier gibt’s absolut gar nichts auszusetzen, außer einem. Wenn die deutsche Nationalmannschaft spielt, sollten keine Springen stattfinden“, meinte der international erfolgreiche Berufsreiter, der sich mit Fränklin und mit seiner Zukunftshoffnung Entre nous in der Großen Tour platzierte. Das Finale der Youngster-Tour für sieben- bis achtjährige Springpferde sicherte sich der achtjährige Askari-Sohn DSP Askoto mit Maximilian Ziegler. Die Qualifikation zum Finale des Nürnberger Burgpokals U 21 in Ising gewann Sophia Schindlbeck mit der elfjährigen Lancer II-Tochter Lucca. Das Duo blieb als einziges Paar in beiden Runden des S*-Springens fehlerfrei.

Positive Resonanz auf das Bayerische Landeschampionat

Gut besetzt waren auch die Springpferdeprüfungen für Fünf- und Sechsjährige, die als Qualifikationen zum Bundeschampionat bzw. als Bayerisches Springpferdechampionat ausgeschrieben waren. Etliche Paare lösten die Tickets nach Warendorf bzw. zum Süddeutschen Championat in Nördlingen. Im Rahmen der Dressurpferdeprüfungen dieser Altersklassen wurden ebenfalls Landeschampionats-Titel vergeben. Hier hätte man sich allerdings deutlich mehr Starter gewünscht.

Das Bayerische Reitpferdechampionat der vierjährigen Stuten und Wallache sah gleich drei punktgleiche Kandidaten auf den ersten drei Plätzen. Die Noten der Fremdreiter Anita Schweiger und Thomas Hahn gaben den Ausschlag. Auch unter den Dreijährigen waren qualitätsvolle Dressurtalente. Insgesamt war die Resonanz auf das erste Landeschampionat positiv. „Hagau bietet ausgezeichnete Bedingungen. Wir sind Georg Schweiger und seinem Team sehr dankbar, dass sie die Championatsprüfungen kurzfristig ins Programm genommen haben. Jetzt überlegen wir, was wir im nächsten Jahr besser machen können. Wir möchten die Landeschampionate wieder als Veranstaltung etablieren“, sagte Georg Ochs, 1. Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Pferdezüchter.

Dicht besetzt waren die Zuschauerplätze nicht nur am Sonntag, sondern auch bei der Dressurkür unter Flutlicht am Samstagabend. Wie im Grand Prix am Freitag trennten die ersten drei Paare nur wenige Punkte. Im Freestyle zu Musik, bei dem leider nur sechs Paare starteten, tauschten die beiden ersten die Plätze. Dr. Tina von Block und ihr 14jähriger Lord Sinclair I-Sohn Lautrec feierten nach weit mehr als 100 Siegen in der Klasse S ihren ersten Grand Prix-Triumph. Mit 73,81 Prozent verwies die Tierärztin aus Sauerlach ihren langjährigen Partner Uwe Schwanz und die elfjährige Donnerschwee-Tochter Deauville (73,76 Prozent) auf den zweiten Platz. Dritte in beiden Grand Prix-Prüfungen wurde Alexandra Stadelmayer aus Geislingen mit dem neunjährigen Lord Loxley I-Sohn Lord Lichtenstein (72,39 Prozent). Der Sieg in der Wertungsprüfung für die „Stars von Morgen“, eine Serie für Nachwuchs-Grand Prix-Pferde und –Reiter, ging an Rudolf Widmann mit dem achtjährigen Briar Junior vor Uwe Schwanz mit dem elfjährigen Di Sandro und Ludwig Zierer mit dem 10jährigen Lenny Kravitz.

Quelle: Sabine Neumann
Foto: (c) Christina Schweiger

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